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15. Januar 2020, 19.00 Uhr

4. Interreligiöses Gespräch:
Märtyrer – Zeugen des Glaubens oder verblendete Terroristen?


Katholisches Pfarreizentrum, Freiestrasse 13, 8570 Weinfelden

 

Für das Wachsen und Reifen des persönlichen Glaubens sind authentische (glaubwürdige) Zeugnisse von Menschen in wohl allen Religionen wichtig. Märtyrerinnen und Märtyrer sind Menschen, die bis in die letzte Konsequenz ihres Lebens (und Sterbens) für ihren Glauben einstehen. Sie sind ein Stachel im Fleisch einer blutleeren und bürokratischen Glaubensvermittlung.

Die Blutspur des Terrors hat den Begriff des Märtyrers allerdings gründlich desavouiert. Das Martyrium steht in der Regel für eine religiös verblendete Anstiftung zu terroristischen Akten wie z.B. den Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 in New York, auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» am 7. Januar 2015 oder auf das Konzertlokal «Bataclan» und 7 weitere Orte am 13. November desselben Jahres in Paris usw. Als Reaktion auf die islamistischen Attentate gibt es einen weissen Extremismus, der seinen Terror diffus christlich motiviert (z.B. Anschlag des Rechtsextremisten Anders Behring Breivik auf ein Jugendcamp in der Nähe von Oslo sowie eines Rechtsterroristen auf zwei Moscheen in Neuseeland am 15. März 2019).

Für den interreligiösen Dialog sind Märtyrer eine besondere Herausforderung. Die negativen und gewalttätigen Schatten der Blutzeugen werden gerne auf die anderen projiziert. Dazu eine Übertragung aus christlicher Sicht: «Für Christen ist ein Märtyrer jemand, der selbst umgebracht wurde. Für Muslime ist ein Märtyrer jemand, der andere getötet hat».

Um Übertragungen und Vereinnahmungen zu vermeiden, wollen wir als Menschen unterschiedlicher Bekenntnisse miteinander das Gespräch suchen und einander zu hören.

Ablauf:

  1. Besammlung im Kath. Pfarreizentrum in Weinfelden. Kurze Begrüssung (ML)
  2. Kleine Exkursion in die kath. Kirche. Leitung durch Gemeindeleiter Armin Ruf (15 Minuten)
    Es geht darum, die gastgebende Gemeinde und ihren Kirchenpatron kennenzulernen:
    Johannes der Täufer als Prototyp eines «Märtyrers». Und seine Bedeutung für das spirituelle Leben der Pfarrei
  3. Welche Bedeutung spielt das Zeugnis von Glaubenden für die Teilnehmenden?
    Sie erinnern sich an die Genese ihres eigenen Glaubens oder an aktuelle Zeugen und Zeugnisse, die begeistern und/oder befremdend wirken.
  4. Die Bedeutung von Märtyrern aus islamischer Sicht. Statement von Rehan Neziri
    Event. seinen Beitrag in der Publikation zum Thema zusammenfassend referieren.
  5. Diskussion

 

Um einen Dialog zwischen den Beteiligten zu ermöglichen, begrenzen wir die Zahl der Teilnehmenden auf 20. Es gilt der Eingang der Anmeldung. Bitte richten Sie diese bis spätestens 13. Janaur an den Präsidenten des Interreligiösen Arbeitskreises: 


Matthias Loretan, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, 079 644 52 73.  

 

 

Link zum 1. Interreligiösen Gespräch: Mission oder inter-religiöser Dialog vom 29. Januar 2018 in Münsterlingen
Link zum 2. Interreligiösen Gespräch über Sinn und Gefahr religiöser Opfer vom 6. Februar 2019 in Münsterlingen
Link zum 3. Interreligiösen Gespräch über den Beitrag der Weltreligionen zur aktuellen Klimadebatte